Deutsche Bank: Fortschritte beim Umbau – EZB senkt Kapitalanforderungen ++ VW: Kanada reicht Klage gegen Wolfsburger ein ++ Bayer: Mehr Investitionen in grünen Strom

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die heiße Phase in dieser Woche steht kurz vor ihrem Beginn. Morgen ist die Fed an der Reihe, Donnerstag ist Wahl in Großbritannien und die EZB gibt ihre erste geldpolitische Entscheidung unter Christine Lagarde bekannt. Das die neue Chefin der Europäischen Zentralbank direkt etwas am Kurs von Mario Draghi ändert wird nicht erwartet. Aber alle Experten sind auf ihr Wording bei der Pressekonferenz gespannt und was sich daraus für den zukünftigen Kurs der EZB ableiten lässt.

Keine großen Taten von der Fed erwartet

Angesichts niedriger Arbeitslosigkeit und solider Wirtschaftsdaten dürfte die Haltung der US-Notenbank sehr locker und abwartend sein. Vor der nächsten Entscheidung über die Höhe des Leitzinses am Mittwoch (11. Dezember) ist der größte Unsicherheitsfaktor der Handelskrieg mit China, der auch das Wachstum der Weltwirtschaft ausbremst. Doch über die Handelspolitik entscheidet Präsident Donald Trump, nicht die Zentralbank. Nach drei Zinssenkungen seit Juli erwarten Analysten daher mit großer Mehrheit, dass die Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren Leitzins im Korridor von 1,5 bis 1,75 Prozent belassen wird. Donald Trump dürfte im Anschluss dann via Twitter der Welt mitteilen, was er von der Entscheidung hält.

Nicht viel Neues im Handelsstreit

Montag war es sehr ruhig in Sachen aktueller Stand der Verhandlungen. Lediglich US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue äußerte sich zu der Sache. Präsident Donald Trump wolle zwar keine Zölle einführen, aber er erwarte „Bewegung“ aus China. Für eine Beruhigung der Marktteilnehmer sorgte die Äußerung nicht. Der Dow beendete den Montag wieder unter der Marke von 28.000 Punkten.

Chinas Inflation zieht rasant an

Die Inflation in China hat sich im November überraschend deutlich beschleunigt. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 4,5 Prozent zu, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte. Die Inflation ist damit so hoch wie zuletzt 2012. Grund sind stark gestiegene Schweinepreise. Analysten hatten im Schnitt bei den Verbraucherpreisen nur mit einem Anstieg von 4,3 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte die Inflation wegen stark gestiegener Schweinepreise bereits deutlich zugelegt. Die Verbraucherpreise hatten sich um 3,8 Prozent erhöht.

Wie bereits im Vormonat verzeichneten die Statistiker im November einen Rückgang der Erzeugerpreise, die um 1,4 (Vormonat 1,6) Prozent sanken und damit in etwa wie von Experten erwartet. Ökonomen sehen als Ursachen eine schwächere wirtschaftliche Aktivität sowie eine schwache Inlandsnachfrage.

Umsätze im Baugewerbe weiter sehr stark

Der Immobilienboom und der Ausbau von Infrastruktur bescheren der Bauindustrie anhaltende gute Geschäfte. Im September stiegen die Umsätze im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. In den ersten neun Monaten verbuchte die Branche ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 2,1 Prozent. Im Hochbau stiegen die Umsätze im September um 6,5 Prozent, im Tiefbau um 5,2 Prozent. Den stärksten Zuwachs verzeichnete der Bereich Leitungstiefbau und Kläranlagenbau (plus 14,4 Prozent).

Anleger schauen lieber weiter zu

Der deutsche Leitindex kommt auch heute zum Handelsstart nicht so recht vom Fleck. Im Handelsstreit will keine große Euphorie mehr aufkommen, von den Entscheidungen der Fed und EZB wird keine großartige Überraschung erwartet und der 15. Dezember rückt immer näher. Nach seinem schwächeren Wochenauftakt droht dem Dax am Dienstag der Rutsch unter die runde Marke von 13.000 Punkten. Der deutsche Leitindex sank in den ersten Minuten nach der Eröffnung um 0,71 Prozent auf 13 012,15 Punkte.

Deutsche Bank: Fortschritte beim Umbau

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Kapitalanforderungen für die Deutsche Bank gesenkt. Ab dem 1. Januar 2020 muss das Institut nur noch 11,59 Prozent Kapital vorhalten statt 11,84 Prozent, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Dienstag mitteilte. „Dies beruht auf den von uns gemachten Fortschritten und unserem bestehenden Ziel, unsere Bilanz konservativ zu steuern und strikte interne Kontrollen einzuhalten“, erklärte Finanzchef James von Moltke. „Unsere aktuelle harte Kernkapitalquote liegt komfortabel oberhalb der Anforderungen und wir werden alles tun, um während unseres gesamten Umbaus eine solide Kapitalausstattung aufrecht zu erhalten.“

Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stufte das systemische Risiko der Deutschen Bank in seiner jüngsten Überprüfung geringer ein. Sie attestierte dem Institut in allen fünf Kategorien – Größe, grenzüberschreitendes Geschäft, Vernetzung im Finanzsektor, Ersetzbarkeit und Komplexität – ein geringeres Risiko.

VW: Wolfsburger legen Vergleichslösung vor

Kanada verklagt Volkswagen im Dieselskandal: Wegen manipulierter Abgaswerte und der Verbreitung irreführender Informationen hat die kanadische Regierung Klage gegen den Wolfsburger Autobauer eingereicht. Das teilte Kanadas Regierung am Montag (Ortszeit) in Toronto mit.

Im Detail wirft Kanada dem Konzern vor, zwischen Januar 2008 und Dezember 2015 fast 128.000 Fahrzeuge in das Land ausgeführt zu haben, die mit einer Software ausgestattet gewesen seien, um Verstöße gegen kanadische Abgasnormen zu verbergen. Damit habe Volkswagen gegen Umweltschutzgesetze des Landes verstoßen. Die Klage sei nach vierjährigen Untersuchungen des kanadischen Umweltministeriums eingereicht worden, schrieb die Regierung.

Volkswagen erklärte, das Unternehmen habe bei der Untersuchung der Behörde umfassend kooperiert. Bei einer Anhörung an diesem Freitag (13.12.) vor einem Gericht in Ontario würden beide Parteien eine Vergleichslösung zur Prüfung vorlegen. Einzelheiten dazu würden in dieser mündlichen Verhandlung vorgestellt.

Kurz & knapp:

Bayer: Der Pharma- und Agrarchemiekonzern will bis zum Jahr 2030 ein CO2-neutrales Unternehmen werden. Um die Emissionen von derzeit rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr einzusparen, will Bayer vor allem in Energieeffizienz und grünen Strom investieren, kündigte Vorstandschef Werner Baumann am Dienstag in einem Gastbeitrag im „Handelsblatt“ an. Verbleibende Emissionen würden kompensiert. Die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele will Bayer künftig auch in der langfristigen Managementvergütung verankern. Baumann appellierte zugleich an andere große Konzerne, nicht auf nationale Klimapolitik zu warten, sondern zu handeln, um das Pariser Klimaabkommen umzusetzen. Investoren sollen im Laufe des Tages über die Nachhaltigkeitsziele Bayers informiert werden.

Telekom: Der Auftakt im Prozess gegen die Fusion der Bonner US-Tochter und Sprint begann nicht gerade günstig für die Telekom. Richter Marrero machte zum Auftakt der Verhandlungen klar, dass er beim Prozess keine Zeit verlieren will. Er strich kurzerhand die Eröffnungsplädoyers von der Tagesordnung und beorderte direkt die ersten Zeugen zur Vernehmung. Zuerst kam Sprints Marketingchef Roger Sole an die Reihe, für den es rasch unangenehm wurde. Die Klägeranwälte präsentierten eine WhatsApp-Nachricht aus dem Jahr 2017, in der er es darum ging, dass eine Fusion mit T-Mobile die monatlichen Erlöse pro Kunde um bis zu fünf Dollar steigern könne. Sole entgegnete, er habe nur ein hypothetisches Szenario skizziert.

Wirecard: Der Dax-Konzern bringt seinen einzigartigen In-Store-Ratenzahlungs-Service nach Malaysia. IKEA hat die Lösung bereits in seine Kassen integriert. Malaysische IKEA-Kunden können ab sofort in Raten bezahlen – ohne den üblichen Aufwand. An der Kasse wählen sie einfach ihre bevorzugte digitale Zahlungsart. Dank der Unified POS-Lösung von Wirecard kann der Händler alle Zahlungsoptionen über ein und dasselbe Terminal abwickeln. Das spart Zeit und vereinfacht den Prozess sowohl für Kunden als auch für Händler.

Von Markus Weingran

Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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