Varta: Es geht immer noch mehr ++ Fresenius: Von wegen Belastung ++ Beyond Meat: Wirkung von ersten Quartalsgewinn verpufft kräftig

onvista · Uhr

Donald Trump treibt die Wall Street mal wieder Richtung neuer Höchstkurse. Vor Journalisten hatte der US-Präsident zum Thema Handelsstreit mit China gesagt: „Wir sind dem Zeitplan voraus.“ Das stimmte die Anleger optimistisch und schob die Kurse erneut an. Der Dow Jones sprang wieder über 27.000 Punkte und der S&P 500 verbuchte eine neues All-Time-High. Nach US-Börsenschluss ging es dann auch noch einmal kräftig zur Sache. Die Zahlen von der Google-Mutter Alphabet und Beyond Meat standen auf dem Programm. Zudem sorgten am heimischen Markt noch der Quartalsbreicht der Deutschen Börse und eine Nachricht von Morphosys für Aufsehen. Hier können Sie sich noch einmal auf den neusten Stand bringen:

# Alphabet: Google-Mutter patzt beim Gewinn

# Beyond Meat: Erster Gewinn der Unternehmensgeschichte hilft Aktie nicht

# Telekom: Kundenwachstums bei T-Mobile US hat seinen Preis

# Deutsche Börse: Zahlen sind keine Überraschung

# Morphosys: Talfahrt geht nachbörslich weiter

Neuwahlen auf der Insel per Gesetz?

Kein Tag ohne Abstimmung auf der Insel. Die Wege für britische Premierminister zum Ziel zu kommen scheinen unerschöpflich zu sein. Klappt es nicht mit einer zwei Drittel Mehrheit, dann eben per Gesetz. Ist doch alles ganz einfach, wenn man gerne abstimmt. Und das scheinen sie im britischen Unterhaus zu tun - heute erneut.

Der britische Premierminister Boris Johnson will an diesem Dienstag ein Gesetz für eine vorgezogene Neuwahl am 12. Dezember durchs Unterhaus bringen. Das kündigte die Regierung am Montagabend an. Mit dem Kniff will Johnson die eigentlich für eine vorgezogene Parlamentswahl notwendige Zustimmung von zwei Dritteln aller Abgeordneten umgehen. An der Hürde war Johnson am Montag inzwischen zum dritten Mal gescheitert.

Macht ja nichts. Per Gesetzt geht das ja auch. Somit wird es nicht langweilig und es lassen sich so schöne Worte wie Brexit-Flextension kreieren. Für mich ein ganz heißer Kandidat für das Wort 2019. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass Großbritannien die EU auch vor dem 31. Januar schon verlassen kann. Sobald Johnson seinen Deal mit der EU durch das Unterhaus bekommen hat, kann er am Ende dieses Monats die EU verlassen.

Nimmt der Dax jetzt die 13.000 ins Visier?

Nach der Rekordjagd an der Wall Street kommt der Dax heute nicht ganz geschmeidig aus den Startlöchern. Die Zahlen von Fresenius sind zwar ein weiteres Argumente den Anlegern den Tag schmackhaft zu machen, aber die Investoreb bleiben zunächst etwas zurückhaltend. Es geht mit 12.938,36 Punkten in den Dienstag - ein Minus von 0,03 Prozent. Damit rückt die 13.000 Punkte-Marke zum Handlesstart erst einmal nicht  näher.

Varta: Prognose geht erneut nach oben

Die starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien stimmt den Batteriekonzern Varta für 2019 erneut optimistischer. Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf 330 bis 340 Millionen Euro steigen und damit das bisherige Ziel von 320 bis 330 Millionen Euro übertreffen, wie der SDax-Konzern am Dienstag in Ellwangen mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management nun zwischen 84 und 88 Millionen Euro. Nach der vorigen Prognoseerhöhung im August hatte Vorstandschef Herbert Schein hier noch 72 bis 76 Millionen auf dem Zettel.

Manager Schein begründete den Erfolg unter anderem mit der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Produkte für den Endverbraucher, vor allem für kabellose Kopfhörer. „Dafür investieren wir massiv in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten und werden damit das Wachstum weiter beschleunigen.“ So sollen nun zwischen 95 und 110 Millionen Euro statt den bisher geplanten 75 bis 90 Millionen Euro in den Kapazitätsausbau fließen.

Erst Anfang September hatte Varta mitgeteilt, die Produktion bis 2022 auf mehr als 150 Millionen Zellen jährlich auszubauen. Hintergrund sei die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem Markt, der jährlich über 30 Prozent wachse.

Denn starke Nachfrage nach Batterien etwa für kabellose Kopfhörer treibt das Wachstum des Batterieherstellers weiter an. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten des Jahres im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 242,8 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte trotz hoher Investitionen sogar um rund zwei Drittel auf 63 Millionen Euro zu. Der Überschuss schnellte ähnlich deutlich auf 33 Millionen Euro nach oben.

Fresenius: Von Belastung keine große Spur

Erst vergangene Woche sorgte ein negativer Analystenkommentar für schlechte Stimmung unter den Anlegern. Die Zweifel, die aufgeworfen wurden, zerstreut Fresenius heute allerdings. Der Medizinkonzern bleibt angesichts besser als erwartet laufender Geschäfte bei seinen zuletzt angehobenen Jahreszielen. Gegenüber dem Vorjahr legten die Umsätze im dritten Quartal wechselkursbereinigt um 6 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging währungsbereinigt leicht um 1 Prozent zurück. Unter dem Strich blieb der währungsbereinigte Gewinn mit 453 Millionen Euro unverändert. Das war dennoch deutlich mehr als Analysten auf dem Schirm hatten.

„Unsere angekündigten Investitionen laufen planmäßig“, sagte Unternehmenschef Stephan Sturm. Diese würden in diesem Jahr auf den Gewinn drücken. „Wir tun damit aber genau das Richtige, um auf Dauer leistungsfähig und erfolgreich zu sein“, so Sturm weiter. Für das Gesamtjahr hielt das Management an den zuletzt hochgeschraubten Zielen fest. So soll der Umsatz weiterhin währungsbereinigt um 4 bis 7 Prozent wachsen. Beim Konzernergebnis werden nach wie vor keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

Kurz & knapp:

Beiersdorf: Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf wächst weiter robust. Der Umsatz nahm in den ersten neun Monaten um 6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Organisch, sprich bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, legte das Unternehmen am 4,3 Prozent zu. Damit schwächte sich die Dynamik weiter leicht ab. Verantwortlich war dafür die Entwicklung im Industriegeschäft bei der Klebstofftochter Tesa, insbesondere bei Kunden aus dem Automobilbereich in Nordamerika. Das Konsumentengeschäft mit der Marke Niveau blieb hingegen der Wachstumstreiber. Die Jahresprognose wurde bekräftigt.

Wirecard: Der Bezahldienstleister startet mit boon Planet die erste Payment-App mit Neo Banking-Services. Nutzer können damit ihren kompletten finanziellen Alltag verwalten und künftig auch von weiteren Services wie Versicherungen, Loyalty-Funktionen, Mobilitätsdiensten und zusätzlichen Finanzdienstleistungen profitieren.

comdirect: Die Online-Bank hat vor der geplanten Verschmelzung mit ihrer Mutter Commerzbank kräftig zugelegt. Im dritten Quartal wuchsen die Erträge, der Gewinn und die Zahl der Kunden deutlich, wie das Institut am Dienstag am Unternehmenssitz in Quickborn mitteilte. Ein bereits erwarteter Sondergewinn aus dem Verkauf der auf das Maklergeschäft spezialisierten Depotbank Ebase ließ den Überschuss im dritten Quartal im Jahresvergleich sogar auf das Zehnfache anschwellen. Unter dem Strich verdiente die Comdirect in den Monaten Juli bis Ende September dadurch rund 122 Millionen Euro nach 12 Millionen ein Jahr zuvor. Auch im fortgeführten Geschäft konnte die Bank ihren Vorsteuergewinn um das Anderthalbfache auf knapp 30 Millionen Euro steigern. Zins- und Provisionsüberschuss legten ebenfalls zu. Die Zahl der Kunden lag Ende September bei 2,7 Millionen, in den ersten neun Monaten kamen netto rund 174.000 hinzu.

Symrise: Der Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen sieht sich nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten des Jahres auf Kurs zu seinen Zielen für 2019. Der Umsatz stieg im Zeitraum Januar bis Ende September um 7,1 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Holzminden mitteilte. Aus eigener Kraft – also ohne Wechselkurseffekte – hätte das Plus 5,8 Prozent betragen.

Von Markus Weingran

Foto: MircoV / Shutterstock.com

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