Vorbörse: Zweifel an Corona-Medikament lässt Gewinne an der Wall Street schmelzen – Dax klar im Minus erwartet

onvista · Uhr

DEUTSCHLAND: – SCHWACH – Nach mauen Vorgaben droht dem Dax am Freitag ein negativer Wochenausklang: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start gut zwei Prozent tiefer auf 10 298 Punkte. Auf Wochensicht liegt der Dax damit rund drei Prozent im Minus. Einen Dämpfer versetzte bereits den Anlegern an der Wall Street ein Bericht über die Erfolglosigkeit des Covid-19-Hoffnungsträgers Remdesivir von Gilead Sciences. Bei der Behandlung von Patienten in China habe es keine spürbaren Verbesserungen nach der Gabe des Mittels gegeben, meldete die „Financial Times“. Die Ergebnisse waren anscheinend unabsichtlich öffentlich geworden, und sowohl Gilead als auch die Weltgesundheitsorganisation WHO versuchten Investoren und Öffentlichkeit zu beruhigen, ihnen nicht gelang. Die Anleger hätten viel Hoffnung in das Mittel gesetzt und so auch schwache Wirtschaftsdaten als wahrscheinlich nur kurzfristige Erscheinung besser ertragen, erklärte Marktstratege Stephen Innes von Axitrader. Die Risikobereitschaft vor dem Wochenende dürfte nun noch geringer ausfallen. Dafür sorgt auch die weiter angespannte Lage am Ölmarkt und die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran.

USA: – TRÄGE – Zerschlagene Hoffnungen auf ein mögliches erstes Mittel gegen die gefährliche Lungenkrankheit Covid-19 haben den Anleger an den US-Börsen am Donnerstag die wieder erwachte Risikofreude verdorben. Der Dow Jones Industrial gab seine Gewinne bis Handelsschluss nahezu vollständig ab. Es blieb dem US-Börsenbarometer letztlich nur ein Plus von 0,17 Prozent auf 23 515,26 Punkte. Im frühen Handel war es angesichts einer fortgesetzten Erholung der Ölpreise noch um 1,7 Prozent gestiegen. Der marktbreite S&P 500 drehte in die Verlustzone und ging mit minus 0,05 Prozent auf 2797,80 Zähler fast unverändert aus dem Tag. Der Nasdaq 100 sank um 0,27 Prozent auf 8641,50 Punkte.

ASIEN: – VERLUSTE – Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Freitag nachgegeben. Einen Dämpfer versetzte bereits den Anlegern an der Wall Street die Erfolglosigkeit des Covid-19-Hoffnungsträgers Remdesivir von Gilead Sciences. Bei der Behandlung von Patienten in China habe es keine spürbaren Verbesserungen nach der Gabe des Mittels gegeben, meldete die „Financial Times“. Anleger hatten offenbar viel Hoffnung darauf gesetzt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank zuletzt um knapp ein Prozent. In China büßte der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen etwas mehr als ein halbes Prozent ein und der Hang Seng in Hongkong sank in ähnlichem Ausmaß.

DAX 10 513,79 0,95%

XDAX 10 388,94 -0,42%

EuroSTOXX 50 2852,46 0,62%

Stoxx50 2827,89 0,55%

DJIA 23 515,26 0,17%

S&P 500 2797,80 -0,05%

NASDAQ 100 8641,50 -0,27%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 172,47 +0,06%

DEVISEN: – DOLLAR LEGT ZU – Der Eurokurs ist am Freitag etwas gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Morgen mit 1,0767 US-Dollar gehandelt. Er notierte damit etwas niedriger als noch in der Nacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0772 (Mittwoch: 1,0867) Dollar festgesetzt.

Die Ergebnisse des Gipfels der Europäischen Union zur Corona-Krise lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Gipfel billigte am Donnerstag ein bereits verabredetes 500-Milliarden-Hilfspaket und die Gründung eines Wiederaufbaufonds, über den noch einmal 1000 Milliarden Euro oder mehr verteilt werden könnten. Details bleiben aber weiterhin umstritten.

Nach Einschätzung von Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann hat der EU-Gipfel dem Euro geschadet. Die Ergebnisse seien „Wischiwaschi“. Wieder müsse die EZB die Feuerwehr spielen, um die Probleme der Eurozone zu lösen.

Im weiteren Handelsverlauf steht das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland auf dem Kalender. Es wird im April erneut ein starker Rückgang des wichtigen Konjunkturindikators erwartet. Vor allem die Beurteilung der aktuellen Lage dürfte angesichts von Werks- und Geschäftsschließungen stark nachgeben.

Euro/USD 1,0768 -0,09%

USD/Yen 107,62 0,01%

Euro/Yen 115,88 -0,08%

ROHÖL: – ERHOLUNG GEHT WEITER – Die Ölpreise haben am Freitag ihre deutliche Erholung vom Vortag fortgesetzt. Ausschlaggebend war am Mittwoch jedoch keine Entspannung bei Nachfrageschwäche und Angebotsüberfluss, vielmehr sorgten politische Spannungen zwischen den USA und Iran für steigende Risikoprämien bei Rohöl.

Nach einem Zwischenfall auf offener See hatte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch die Marine angewiesen, iranische Schiffe zu zerstören, sollten sie sich amerikanischen Schiffen in den Weg stellen. Am Donnerstag reagierte Iran scharf mit Gegendrohungen. Die Beziehungen zwischen den USA und dem ölreichen Iran sind seit langem stark belastet.

Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zuletzt 22,48 Dollar. Das waren 1,15 Dollar mehr als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde je Barrel zu 17,70 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 1,20 Dollar mehr als am Donnerstag. Dagegen waren die Erdölpreise am Montag und Dienstag noch kollabiert. Auch die Börsen wurden dadurch stark belastet, da mit dem Preiskollaps Sorgen um den amerikanischen Energiesektor verbunden sind.

Nachdem sich der Aktienmarkt im Zuge der steigenden Ölpreise wieder etwas erholt hatte, gab US-Finanzminister Steven Mnuchin zuletzt bekannt, ein Kreditprogramm für die angeschlagene Ölindustrie des Landes zu erwägen. Laut mit der Sache vertrauter Personen würden die Kredite über die Notenbank Fed bereitgestellt werden. Das Instrument sei jedoch nur eine unter mehreren Optionen: „Wir haben uns noch nicht entschieden“, hieß es von Mnuchin.

Trotz der aktuellen Erholung blieb der enorme Angebotsüberhang am Markt für Rohöl ungebrochen. Aus Sicht von Marktbeobachtern wird das auch anhalten, weswegen Erdölverarbeiter sich zuletzt einen Wettlauf um Frachtkapazitäten auf Schiffen lieferten um überschüssiges Benzin und Kerosin zu lagern. Daneben versuchten auch Pipeline-Betreiber mehr Lagerplatz zu schaffen.

Da bisher noch kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist, stellt sich der Markt auf eine länger anhaltende Nachfrageschwäche ein, die die Ölindustrie verändern wird. Wie die Weltbank mitteilte, rechne sie nach dem Einbruch am Ölmarkt mit der schwächsten Erholung der Geschichte.

Marktbeobachter hoffen mit den ab 1. Mai beginnenden Produktionskürzungen, die von führenden Ölnationen vereinbart wurden, zunächst auf eine Phase der relativen Stabilität. Der Start der Kürzungen sei „sehr aufbauend“, hieß es von Michael McCarthy, Stratege beim Broker CMC Markets Asia Pacific. Es scheint als ob der durchschnittliche Preis für WTI sich in naher Zukunft zwischen 15 und 20 Dollar je Barrel bewegen wird.

Brent 22,32 +0,99 USD

WTI 17,44 +0,94 USD

Wirecard setzt Befreiungsschlag

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 8 (7,50) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 32 (30) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 6,20 (12,70) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– DEUTSCHE BANK SENKT RATIONAL AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 450 (550) EUR

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 9,50 (10) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RTL AUF 35,60 (37,50) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 34 (48) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– RBC SENKT ZIEL FÜR PUMA SE AUF 70 (87) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– SOCGEN SENKT LUFTHANSA AUF ‚SELL‘ (BUY) – ZIEL 3 (11) EUR

– BAADER BANK STARTET WESTWING MIT ‚BUY‘ – ZIEL 6 EUR

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 31,50 (31,00) EUR – ‚BUY‘

– SOCGEN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 105 (217) EUR – ‚SELL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AMAZON AUF 2900 (2600) USD – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIR FRANCE-KLM AUF 4,20 (10,30) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR EASYJET AUF 650 (1400) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR IAG AUF 377 (763) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 12,30 (17,10) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR UNILEVER NV AUF 48 (50) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR UNILEVER PLC AUF 4200 (4420) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 89 (90) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR UNILEVER NV AUF 54 (55) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR UNILEVER PLC AUF 4800 (4900) PENCE – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ROYAL UNIBREW AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 530 (560) DKK

– JEFFERIES SENKT DIAGEO AUF ‚UNDERPERFORM‘ (HOLD) – ZIEL 2200 (2800) PENCE

– JEFFERIES SENKT HEINEKEN AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 75 (90) EUR

– JEFFERIES SENKT REMY COINTREAU AUF ‚UNDERPERFORM‘ (HOLD) – ZIEL 89 EUR

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SAINT-GOBAIN AUF 23,10 (23,80) EUR – ‚HOLD‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 9847 (7812) P – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 11 (12) CHF – ‚NEUTRAL‘

– RBC SENKT ZIEL FÜR NN GROUP AUF 26 (29) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 88 (82) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VOLVO B AUF 125 (130) SEK – ‚NEUTRAL‘

– SOCGEN SENKT ROLLS-ROYCE AUF ‚SELL‘ (HOLD) – ZIEL 246 (700) PENCE

– SOCGEN SENKT SAFRAN AUF ‚SELL‘ (HOLD) – ZIEL 67 (145) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: BB Biotech, Q1-Zahlen

07:00 NLD: Signify, Q1-Zahlen

07:15 CHE: Nestle, Q1-Umsatz

07:15 FRA: Air Liquide, Q1-Umsatz

07:30 FRA: Sanofi, Q1-Zahlen (Call 15.00 h)

10:00 CHE: Lindt & Sprüngli, Hauptversammlung

13:00 USA: American Express, Q1-Zahlen

13:30 USA: Verizon Communications, Q1-Zahlen

15:30 CHE: Bucher, Hauptversammlung

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Deutsche Euroshop, AR-Sitzung

ITA: Eni, Q1-Zahlen

KOR: Posco, Q1-Zahlen

SWE: Svenska Cellulosa, Q1-Zahlen

SWE: Autoliv, Q1-Zahlen

SWE: Husqvarna, Q1-Zahlen

SWE: Saab AB, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

01:30 JPN: Verbraucherpreise 03/20

06:30 JPN: All Industry Activity Index 02/20

08:00 EUR: Acea, Nfz-Neuzulassungen 03/20

08:00 DEU: Bauhauptgewerbe (Auftragseingangsindex) 02/20

09:00 AUT: Industrieproduktion 02/20

09:00 ESP: Erzeugerpreise 03/20

10:00 DEU: ifo-Geschäftsklima 04/20

10:00 POL: Arbeitslosenquote 03/20

11.30 RUS: Zentralbank, Zinsentscheid

14:30 USA: Auftragseingang langlebiger Güter 03/20 (vorläufig)

15:00 BEL: Geschäftsklima 04/20

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 04/20 (endgültig)

EUR: Moody’s Ratingergebnis Rumänien

EUR: S&P Ratingergebnis Griechenland, Italien, Großbritannien

EUR: Fitch Ratingergebnis Niederlande

EUR: DBRS Ratingergebnis Griechenland

SONSTIGE TERMINE

DEU: Videokonferenz von Kanzlerin Merkel mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften am Vormittag über die wirtschaftlichen Corona-Folgen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr

Deutschland

Ifo-Daten April

Geschäftsklima 79,7 86,1

Erwartungen 75,0 79,7

Aktuelle Lage 80,5 93,0

15.00 Uhr

Belgien

Geschäftsklima April (Punkte) -21,0 -10,9

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Auftragseingang langlebige Güter, März

Monatsvergleich -12,0 +1,2

ex Transport

Monatsvergleich -6,3 -0,6

16.00 Uhr

Konsumstimmung Uni Michigan, April 68,0 71,0*°

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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